Allgäuer Landsorten kehren zurück in ihre Heimat

Allgäuer Landsorten – Eine feine Erfolgsgeschichte über Biodiversität, Geschichte und Heimat

Ins Leben gerufen wurde die Initiative bereits 2015 von Dr. Klaus Fleißner von der Landesanstalt für Landwirtschaft. Dabei ging es – und geht es auch heute noch – darum, alte sogenannte Landsorten – das sind ursprüngliche Getreidesorten – wieder zu vermehren und somit ihr enormes genetisches Potenzial zu erhalten. Denn gerade in Zeiten der Klimakrise zeigen sich solche alten Sorten deutlich resistenter gegenüber klimatischer Veränderungen oder Krankheiten. Die Zukunft dieser Sorten hat also direkt mit der Zukunft unserer Ernährung zu tun.

Von sechs alten Getreidesorten haben es zwei wieder zurück ins Allgäu geschafft.

Doch in dem Projekt steckt noch mehr. 
Das merkte auch Peter Guggenberger-Waibel, Projektleiter unserer Stiftung, als er vor sechs Jahren Starthilfe leistete, um diese Sorten wieder in ihre Heimat, das Allgäu, zurück zu holen.
Denn zusätzlich zu ihrem genetischen Potenzial tragen solche alten Sorten auch zur Biodiversität unserer Kulturlandschaft bei, welche ja gerade allerorts massiv zurück geht. Und denkt man zurück an Fotos von Getreidefeldern um die Jahrhundertwende, so sieht man dort nicht nur Monokulturen, in denen kein Kraut wächst, was dort nicht hingehört. Im Gegenteil. Früher waren solche Felder durchzogen von bunten Tupfen. Kornblumen, Margeriten oder Mohn sind solche Klassiker. Und über die freuen sich nicht nur die vielen Insekten. 

Biodiversität auf dem Acker: auf den extensiv bewirtschafteten Feldern der Demeter Betriebe wachsen außer Dinkel auch noch klassische Kornblumen, Mohn oder Margeriten.

Nach ersten, kleinen Vermehrungsversuchen in Zusammenarbeit mit dem engagierten Landwirt Michael Königsberger, entstand aus einer Hand voll Körner bald eine Menge an Saatgut, mit der man richtig loslegen konnte. Und so landete das Projekt „Schatzbewahrer“ letztlich bei Rebecca Petschke und Miriam Marihart von der Öko-Modellregion Günztal. Innerhalb von nur sechs Jahren bauten sie für die alten Sorten eine Wertschöpfungskette vom Feld bis zur Ladentheke auf. Mit dabei sind regionale Landwirte, die Donath Mühle aus Bad Wörishofen und einige kleine Bäckereien wie die Rapunzel Bäckerei in Legau oder die Bäckerei Fäßler in Mindeheim.

Die Allgäuer Landsorten sind als Mehl erhältlich oder auch bereits verarbeitet zu feinen Backwaren wie in der Rapunzel Bäckerei in Legau oder der Bäckerei Fässer in Mindelheim.

Am 7. November 2024 stellte die Öko-Modellregion Günztal das Projekt und die frisch entstandene Marke Allgäuer Landsorten in der Rapunzel Welt in Legau vor. In dem gut durchdachten Veranstaltungsprogramm zeigten die vielen unterschiedlichen Beteiligten den Entstehungsweg des Projektes auf und feierten anschließend den Launch der Marke. 
Obwohl das Projekt sich gut entwickelt hat, soll es ein Leuchtturm Projekt bleiben, welches bewusst klein und regional gehalten wird. 

Wir freuen uns über die kleine, feine Erfolgsgeschichte und unseren Beitrag zu mehr Vielfalt im Günztal. 

Auch Projektleiter Peter Guggenberger-Waibel erklärte welche Bedeutung die alten Sorten für Biodiversität im Günztal haben und was seine Rolle bei dem Projekt war.

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