Biotopverbund Günztal

Die heute im Günztal noch vorhandenen naturnahen Lebensräume können nicht darüber hinweg täuschen, dass das Gebiet über weite Strecken ökologisch verarmt ist. Oberstes Ziel des Projektes ist es deshalb, einen durchgängigen Biotopverbund von den Quellen bis zur Mündung der Günz aufzubauen – als wertvollen Baustein im landesweiten Biotopverbund „BayernNetz Natur“. Die Stiftung hat für das Günzgebiet ein Biotopverbundkonzept entwickelt. Diese Naturschutzplanung zeigt, wo und wie ein Biotopverbund installiert werden soll, damit die Landschaft als Lebensraum wieder funktionieren kann. Dieses Fachkonzept dient als Grundlage für alle konkreten Umsetzungsprojekte, wie z.B. den Flächenankauf oder die Biotopgestaltung.

Östliche Günz, zwischen Ronsberg und Obergünzburg

Mit Strategie zum Ziel

Die Stiftung KulturLandschaft Günztal sammelt und verwaltet eine Vielzahl von Fachdaten zum Thema Natur und Landschaft im Günztal. Zusätzlich werden auch eigene Daten erhoben oder Kartierungen in Auftrag gegeben. Aus all diesen Informationen und unter Berücksichtigung von Vorgaben und Konzepten staatlicher Naturschutzprogramme, wie dem Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern (ABSP) oder der FFH-Richtlinie, hat die Stiftung ein Zielkonzept 'Biotopverbund Günztal' erstellt. Diese Naturschutz-Fachplanung  zeigt auf, wo und wie ein funktionsfähiges Biotopverbund-System entlang des Günztals entstehen kann.

Das Naturschutzkonzept ist keine starre Vorgabe, sondern wird laufend an sich ändernde Rahmenbedingungen und Entwicklungen angepasst. Deshalb kommunizieren wir die Erfordernisse auch kontinuierlich mit Behörden, Gemeinden und in der Öffentlichkeit. Ziel ist es dabei, dass die Konzepte des Biotopverbund Günztal von möglichst vielen Akteuren auch im Rahmen ihrer Vorhaben berücksichtigt werden.

Das Zielkonzept Biotopverbund Günztal ist natürlich in erster Linie Grundlage für die Umsetzungsprojekte der Stiftung selbst. Wir verfolgen im Günztal eine 'klassische'  Biotopverbund-Strategie. Entlang der Talachsen soll eine Lebensraum-Struktur naturnaher Flächen aufgebaut werden, um die Arten und Lebensgemeinschaften der Fließgewässer und Feuchtgebiete sowie der offenen KulturLandschaft zu fördern.


Handlungsbedarf für den Biotopverbund - strukturarme Tallandschaft an der Westlichen Günz, nördlich Westerheim

Bausteine eines Biotopverbunds

Der Biotopverbund ist eine Naturschutzstrategie mit dem Ziel, in unserer Landschaft wieder ein 'Netzwerk' aus naturnahen Lebensräumen aufzubauen. Dazu ist es notwendig, sämtliche noch vorhandenen Biotopflächen zu erhalten, zusätzlich neue zu schaffen und diese räumlich durch Verbundstrukturen zu verknüpfen.
Ein Biotopverbundsystem setzt sich aus den folgenden Elementen zusammen:

Kerngebiete: sind großflächige naturnahe Lebensräume, wie z.B. das Hundsmoor oder das Kettershauser Ried, wo auch Arten mit großem Flächenanspruch, wie z. B. die wiesenbrütenden Vogelarten Kiebitz oder Bekassine, dauerhaft überleben können.

Trittsteine: liegen zwischen den Kerngebieten und sind kleinflächige Biotope. Sie dienen sowohl als Lebensraum für Arten mit geringerer Lebensraumgröße als auch als 'Zwischenstation' für Wandervorgänge zwischen den Kerngebieten.

Verbundkorridore: sind bandförmige Lebensräume, (z. B. Fließgewässer oder Wiesenrandstreifen), welche die Kerngebiete und Trittsteine untereinander räumlich verbinden und entlang derer sich Tier- und Pflanzenarten ausbreiten können.

Flächendeckende Extensivierung: Zwischen dem 'Netzwerk' aus naturnahen Lebensräumen - den Kerngebieten, Trittsteinen und Verbundkorridoren - wird eine flächendeckende Reduzierung der Nutzungsintensität angestrebt, um auf diese Weise eine Lebensraumverbesserung der gesamten Landschaft erreicht.

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